Die Erfüllung bürokratischer Aufgaben stellt Unternehmen vor große Herausforderungen. In der Forschungsstudie wurde die Bürokratiebelastung für Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft in Niederösterreich erhoben und der Bürokratiebelastungsindex berechnet. Im Fokus stehen Ermittlung des zeitlichen und finanziellen Bürokratieaufwands der Unternehmen sowie mögliche Entlastungsmaßnahmen. Die Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft Niederösterreichs stellen mit rund 111.000 Betrieben, rund 424.00 Beschäftigten und rund €120 Mio Umsatz einen bedeutenden Wirtschaftsfaktor dar. In der vorliegenden Studie wird ein weiter Bürokratiebegriff verwendet, der alle bürokratischen Belastungen in Form von Arbeitszeit und externen Kosten umfasst, die den Unternehmen regelmäßig durch die Erfüllung von Rechtsvorschriften (Informationspflichten, Verwaltungsvorschriften, Gesetze etc.) entstehen. Die Ergebnisse der Studie basieren auf einer Online-Befragung von 1.191 Unternehmen sowie auf Interviews mit Expert*innen und Unternehmer*innen. Analysiert wurden definierte Bürokratiebereiche wie Buchhaltung und Jahresabschluss, Steuern, Sozialversicherung, Datenschutz und andere. Der gesamte Bürokratieaufwand beläuft sich auf rund 53 Mio Arbeitsstunden pro Jahr und rund €3 Mrd, besonders hoch sind die Kosten in den Bereichen Gewerbe und Handwerk, Handel sowie Information und Consulting. Digitalisierung bringt Entlastung, aber auch Umsetzungsprobleme. Fazit: Bürokratiebelastung entsteht durch eine Fülle verschiedenster Pflichten. Bürokratieabbau erfordert daher unter anderem Vereinfachung, bessere Koordination und gezieltes Monitoring.
Ausgewählte Ergebnisse der Studie finden Sie in der Präsentation, die im Rahmen der Pressekonferenz der WKNÖ im Juni vorgestellt wurde.