Das Forschungsprojekt ‚Betriebsübergabe im Tourismus‘ liefert eine Bestandsaufnahme zur Unternehmensnachfolge im Tourismus. Darüber hinaus werden aktuelle Unterstützungsangebote sowie die Förderlandschaft in Österreich und den Bundesländern analysiert. Die Studie wurde auf Basis einer Online-Befragung von Tourismusbetrieben in Österreich durchgeführt.

Zum Forschungsprojekt: Betriebsübergabe im Tourismus

Ziel des Projektes war die Entwicklung eines Konzeptes zur Unterstützung der Unternehmensnachfolge im Tourismus. Die Studie wurde im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Arbeit von der KMU Forschung Austria durchgeführt.

Im Ergebnis des Forschungsprojektes hat das Bundesministerium Arbeit und Wirtschaft auf Basis der Daten einen Übergabeleitfaden entwickelt: Betriebsübergabe im Tourismus (bmaw.gv.at)

Zentrale Ergebnisse des Forschungsprojektes zur Unternehmensnachfolge im Tourismus

Die Ergebnisse der Studie lassen sich in drei thematische Bereiche gliedern:

Nachfolgegeschehen

• Drei Viertel der befragten Tourismusbetriebe planen in den nächsten 10 Jahren eine Unternehmensübergabe.
• Mehr als die Hälfte (56 %) der Übergeber*innen hat eine familieninterne Übergabe vorgesehen.
• Als Nachfolger*innen stehen die Kinder im Mittelpunkt, in erster Linie die Söhne, dann die Töchter.
• Als konkrete Schritte im Übergabeprozess der Unternehmensnachfolge im Tourismus wurden von mehr als einem Drittel der Übergeber*innen erste Überlegungen angestellt und mit der Suche nach einem/r Nachfolger*in begonnen.
• Rund sechs Zehntel der Unternehmer*innen haben vor, nach erfolgter Übergabe weiterhin im Unternehmen aktiv zu bleiben, in erster Linie durch informelle Begleitung und Beratung.

Herausforderungen im Nachfolgeprozess

• Zu den aktuell größten Herausforderungen zählen für alle Übergeber*innen von Tourismusbetrieben die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, unabhängig vom geplanten Übergabezeitpunkt.
• Das Finden eines/einer passenden Nachfolger*in wird als (sehr) herausfordernd wahrgenommen, insbesondere bei externen Übergaben.
• Außerdem werden die Planung des Übergabeprozesses, steuerliche Belastungen für die Nachfolger*innen sowie rechtliche Aspekte als Schwierigkeiten wahrgenommen, vor allem bei familieninternen Übergaben.
• Als Notfallmaßnahmen für ein ungeplantes Ausscheiden (durch Unfall, Krankheit, Todesfall) aus dem Unternehmen, haben die befragten Übergeber*innen in erster Linie Passwörter hinterlegt und finanzielle Rücklagen gebildet.
• Bei geplanten familieninternen Übergaben wurden als Notfallmaßnahmen vorwiegend Lebensversicherungen abgeschlossen oder eine Altersvorsorge aufgebaut.

Unterstützungsangebote bei Unternehmensnachfolgen

• Die wichtigsten Akteure zur Begleitung der Unternehmensnachfolge im Tourismus sind die Steuerberater*innen der Übergeber*innen.
• Weitere wichtige Ratgeber*innen: Familienmitglieder, Freunde, Bekannte, Rechtsanwält*innen, Notar*innen, Banken und Kammern/Verbände
• Konkrete Übergabeberatungen und spezifische Informationsangebote werden häufiger genutzt, je näher der geplante Übergabezeitpunkt rückt und je älter die Übergeber*innen bereits sind.
• Die verschiedenen Unterstützungsleistungen werden als (sehr) nützlich bewertet, allen voran steuerliche Förderungen und Beratungsangebote.

Erleichterungen der Unternehmensübergabe

Im Forschungsprojekt 'Betriebsübergabe im Tourismus' wurden die Unternehmer*innen abschließend gefragt, was ihnen die Übergabe ihres Unternehmens erleichtern würde. Die Antworten sind in der voranstehenden Wordcloud zusammengestellt. Dabei stehen steuerliche und bürokratische Erleichterungen im Mittelpunkt, gefolgt von Aspekten der Unterstützung und Beratung.